Transformatorenhaus
Oberer Zielweg 21



Erbaut: 1921
Nutzung: Transformatorenhaus
Architekten: Rudolf Steiner (Entwurf), Paul Bay (Ausführung)
Bauherrschaft: Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft
1921 forderte das örtliche Elektrizitätswerk den Bau einer Transformatorenstation für die wachsende Siedlung auf dem Hügel. Der prägnante Standort an einer Kreuzung südwestlich unterhalb des Goetheanum sprach gegen eine zeittypische Umsetzung in «ländlichen» Formen. Rudolf Steiner skizzierte auf Bitten Paul Bays (1891–1952) seine Ideen, die dann von Helmut Lauer in der «Bauhütte von Mutach & Bay» ausgearbeitet wurden.
Auf den ersten Blick hat das Transformatorenhaus wenig mit den organischen Formen der anderen Bauten zu tun. Es ist aber eine sehr klare Abbildung der physikalischen Prozesse beim „Herabtransformieren“ des elektrischen Stroms: Umwandlung der hohen Eingangsspannung in die niedrigere Ausgangsspannung. Dies geschieht in mehreren Schritten, beim Transformatorenhaus vom grossen unteren Gebäudeteil, über mehrere Zwischenbauteile hin zu den kleinen hausförmigen Fortsätzen, von denen aus dann die Stromkabel zu den einzelnen Häusern führten.
Die kleinen Abschrägungen an den Fenstern zeigen kein liebesvolles Zueinanderneigen, sondern die Trennung, Spaltung, die in diesen technischen Prozessen stattfindet. – Also auch beim transformatorenhaus das Prinzip: Zeigen, was geschieht.
Bilder: © Jolanthe Kugler

Standort
