6. Kolonie

Vielfältige Formensprache der Kolonie

Teil des Ganzen

Als Ursprungsgedanke von Rudolf Steiner, dem Begründer der Anthroposophie, und seinen Mitarbeitern stand das Errichten einer Gartenstadt im kleineren Massstab um den ab 1913 errichteten Johannesbau, das spätere Goetheanum, und seinen ab 1925 errichteten Nachfolgebau. Diese Kolonie genannte Siedlung sollte den Mitgliedern der anthroposophischen Gesellschaft ermöglichen, in der Nähe ihres spirituellen Zentrums zu wohnen und zu arbeiten. Dieses Vorhaben wurde 1914 mit der Gründung einer Genossenschaft und grossflächigem Landerwerb in die Tat umgesetzt. Ausgehend vom umfassend lebensreformerischen Ansatz der Anthroposophie sollte die Siedlung wie das Goetheanum einen einheitlichen, zur neuen Weltanschauung passenden Stil (Station 5) aufweisen.

Zur Sicherung der Siedlungsvision wurde in den Statuten dem Johannesbauverein ein Vorkaufsrecht für die Kolonie-Parzellen bei allfälligem Übergang der Grundstücke an Personen ausserhalb der Anthroposophischen Gesellschaft eingeräumt, Nutzungsbeschränkungen definiert und eine Gestaltungskommission eingesetzt, die die Bauentwürfe auf Einhaltung der Gestaltungsaspekte prüfen sollte. Obwohl die Einschränkungen bereits Mitte der 1920er Jahre aufgehoben wurden, entstanden in den folgenden Jahrzehnten viele Bauten als Versuche, den genannten Prinzipien zu genügen, und bilden prägende Elemente der Atmosphäre auf dem Dornacher Hügel.

Aufgabe: Entdecken Sie das runde Grundstück und versuchen Sie sich in die ursprüngliche Planung einzufühlen.

Bilder: © Architekturpfad Dornach Arlesheim

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Weitere Stationen

1. Landschaft

Das Goetheanum und die umgebenden plastisch-organisch geformten Häuser in wurden in eine alte Kulturlandschaft hinein geplant. Architektur, Natur und Landschaftsgestaltung sollten eine besondere Einheit eingehen und sich gegenseitig in der Wirkung steigern.

2. Verknüpfungen

Die Gebäude der Dornacher Kolonie entstanden bewusst aus der anthroposophischen Weltanschauung. Sie sind vielfältig mit anderen Zweigen der Anthroposophie verbunden, als Ausdruck, als Rahmen, als Ergebnis von Entwicklungsprozessen.

3. Material

Neben den Formen prägen auch einige besondere Materialien das Bauen auf dem Dornacher Hügel. Norwegischer Schiefer, Sichtbeton oder gefärbter Verputz, Holz sind wichtige Elemente der besonderen Atmosphäre rund um das Goetheanum.

4. Umfeld

Die Verbindungen zur Gemeinde Dornach waren von Anfang an vielfältig und nicht immer eindeutig. Die bauwilligen Anthroposophen waren Wirtschaftsfaktor, Fremdkörper, Bereicherung und Veränderer. Ohne sie wären aber weder die Anthroposophische Gesellschaft noch Dornach, was sie heute sind.

5. Stil

Von Anfang an wollte sich die Anthroposophie einen eigenen Baustil schaffen. In Dornach kann die Entwicklung von den ersten suchenden Anfängen über zeittypische Ausformungen der 70er oder 80er Jahre bis hin zu aktuellen Tendenzen erlebt werden.

Standort